Cotton made i n Africa (CmiA) ist eine Initiative der Aid by Trade Foundation (AbTF), die 2005 gegründet wurde. Für CmiA stehen die Verbesserung der Lebensbedingungen von Baumwollkleinbauern und -bäuerinnen, die Durchsetzung von Sozialstandards in den Entkörnungsanlagen sowie der Schutz der Natur in den Anbauregionen in Afrika im Fokus. Weiterhin baut die Initiative eine Allianz von Einzelhändler*innen und Marken auf, die die nachhaltig erzeugte und unabhängig verifizierte Baumwolle nachfragen. Derzeit fragen über 60 Textilhändler*innen und Modemarken explizit die nach CmiA-Standard produzierte Baumwolle aus Afrika nach und setzen sie in ihren Produkten ein. Für die Nutzung des Cotton made in Africa-Labels zahlen sie eine Lizenzgebühr, die für die Arbeit der Initiative reinvestiert wird.
Die Baumwollproduktion gemäß CmiA stellt eine Verbesserung zum konventionellen Anbau dar. Es handelt sich jedoch nicht um Bio-Landbau. Die ökologischen und sozialen Auflagen sind niedrig, sie erhöhen sich nur schrittweise. Die Schulungen sind begrüßenswert. Die Glaubwürdigkeit ist durch Prüfung durch unabhängige Dritte und transparente Unternehmensstrukturen gut. CmiA braucht Ausbauziele auch für anspruchsvolle ökologische und soziale Standards, damit Baumwolle aus dem Fairen Handel und/oder Bio-Anbau nicht zugunsten von CmiA zurückgedrängt werden. Es gibt ein Trackingsystem für die Rückverfolgung der Baumwollströme in den Lieferketten der Nachfrageunternehmen. Dieses System ist für die Unternehmen zugänglich, die Pflege der Daten für alle Verbindungsglieder der Lieferkette obligatorisch. Physische Rückverfolgbarkeit von Produkten ist möglich und eine entsprechende Dokumentation erforderlich. Mengenbilanzierung muss dokumentiert und klar kommuniziert werden. Es herrscht Transparenz bei der Klassifizierung der Baumwollqualität und über den an Kleinbauern und -bäuerinnen bezahlten Preis. Der Standard enthält Kriterien für offiziell und öffentlich angekündigte, garantierte Abnahmepreise für die geerntete Baumwolle.