Labelinhaberin ist die bluesign technologies AG. Sie wurde im Jahr 2000 in der Schweiz gegründet. Partner*innen des Bluesign-Systems sind Handelsmarken (z. B. Adidas, Jack Wolfskin, Jako-o, Nike, Orsay, Vaude) sowie Chemielieferanten. Bluesign betrachtet die gesamte Herstellungskette, beginnend mit der Chemieindustrie, und prüft alle Betriebe. Das Bluesign-System zielt in erster Linie auf den Ressourcenschutz, die Minimierung der Umweltbelastung und die Sicherheit am Arbeitsplatz ab, indem umwelt- und gesundheitsgefährdende Substanzen in der Textilindustrie vermieden werden.
Bei dem Bluesign-Siegel handelt es sich in erster Linie um ein Umweltzertifikat, das auch den Schutz der Arbeiter*innen beim Umgang mit Chemikalien abdeckt. Die sozialen Kriterien sind nicht im Fokus, aber grundlegende ILO-Kernarbeitsnormen sind im Standard benannt und für die Implementierung sind u. a. folgende Initiativen empfohlen: Fair Wear, SA8000 Social Accoutability International (SAI), Fairtrade Textile Prodction, Fair Labour Association (FLA) oder World Fair Trade Organization (WFTO). Begrüßenswert ist die umfassende Negativliste schädlicher Chemikalien sowie die Positivliste: der Bluesign „bluefinder”. Dort sind z. B. fluorfreie wasserabweisende Substanzen enthalten – echte Alternativen zu den schädlichen Fluor-Kohlenstoffverbindungen. Damit Produkte das Siegel tragen dürfen, müssen Textilien zu mindestens 90 % und Accessoires zu mindestens 30 % in zertifizierten Fabriken verarbeitet werden.